Es ist soweit und durch die ganzen Informationen zur Schweinegrippe, bin ich nicht mehr in der Lage gewesen einen Überblick zu bekommen oder besser gesagt zu haben. Ich hoffe hiermit eine kleine Zusammenfassung geben zu können und habe versucht es ein wenig aufzubereiten.
Im April 2009 berichteten plötzlich die Medien weltweit über ein neues Schweine-Virus in Mexiko. Die Zahlen der Erkrankten und der Todesfälle, die dem neuen Virus zugeordnet wurden, stieg von Tag zu Tag. In der Berichterstattung wurde eine maskentragende Bevölkerung gezeigt, Schulen wurden geschlossen, viele öffentliche Veranstaltungen abgesagt und Vergleiche mit der „Spanischen Grippe“ aufgezeigt.
Was war passiert? Schweine können Träger von menschlichen und anderen tierischen Viren sein, ohne an diesen (sichtbar) zu erkranken. Die unterschiedlichen Virenarten können ihre Gene untereinander austauschen und mutieren.
Auf diese Art entstand in einem Schwein das neue Virus H1N1, dass genetische Eigenschaften eines menschlichen Virus, eines Vogelvirus und von zwei verschiedenen Schweineviren besitzt. Das neue Virus H1N1 ist vom Schwein auf den Menschen übertragbar und kann sich von Mensch zu Mensch weiter ausbreiten. Diese Virenmutationen existieren seit es Viren gibt. Solange Personen nur in einer abseits gelegenen und begrenzten Region von den neuen Viren betroffen waren, fand dieses Thema in Deutschland wenig Beachtung.
Mit der globalen Vernetzung, mit den unzähligen Urlaubern und den vielen Geschäftsreisenden in alle Regionen und auf alle Kontinente kann jede „abseits gelegene“ Virusmutation zu einer globalen Bedrohung werden.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO musste für das neue H1N1 Virus nach sehr kurzer Zeit die weltweit höchste Pandemiestufe ausrufen.
Momentan ist der Krankheitsverlauf der Schweinegrippe bei der Mehrzahl der Erkrankten relativ mild und die Mortalitätsziffer (die Zahl an Todesfällen in Bezug auf die Gesamterkrankungen) ist gering.
Durch weitere Virenmutationen kann sich diese Situation dramatisch verschlechtern und es müssen neue Strategien zum Schutz der Weltbevölkerung entwickelt werden.
Um eine gefährliche Krankheit in Deutschland einzudämmen, ist eine schnelle Impfung mit einer hohen Impfungsrate der Bevölkerung notwendig. Diese Schutzmaßnahme ist geeignet um hoch ansteckende Krankheitserreger – in Verbindung mit einer ausreichenden Medikamentenversorgung (zum Beispiel Tamiflu und Relenza) und mit strengen hygienischen Maßnahmen – weitest gehend unter Kontrolle zu bringen.
Bei der Finanzierung dieser sehr kostenintensiven aber wichtigen Maßnahmen haben die gesetzlichen Krankenkassen und der Gesetzgeber mehrere Möglichkeiten.
1. Jeder zahlt für sich und seine Familienmitglieder die zwei notwendigen Schutzimpfungen selbst.
Bei dieser Variante würden umfangreiche finanziell schlechter gestellte Personengruppen (darunter viele Kinder) auf einen Impfschutz verzichten und das eigentliche Ziel wird verfehlt.
Diese Möglichkeit ist rechtlich fragwürdig und ethisch nicht vertretbar.
2. Jedes erwachsene Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse zahlt im Rahmen seines zwei prozentigen Eigenanteils vom Einkommen (bei chronisch Erkrankten beträgt der Eigenanteil ein Prozent) seine Schutzimpfung selbst. Hierbei erhalten alle unter 18-Jährigen zwei kostenlose Impfungen und chronisch Kranke bzw. sozial benachteiligte Personen würden „angemessen“ finanziell belastet und sich zum Teil impfen lassen.
3. Die Impfungen ist für alle gesetzlich versicherten Mitglieder einer Krankenkassen kostenlos und könnte auf dieser Basis als „dringend zu empfehlende Maßnahme“ publiziert werden.
Hier wäre die höchste Impfungsrate zu erwarten.
Zur Finanzierung
– könnte der Staat aus Steuermittel einen entsprechenden Zuschuss in den Gesundheitsfonds geben oder
– der Gesetzgeber hebt den erst reduzierten prozentualen Krankenkassenbeitrag wieder an oder
– überlässt den gesetzlichen Krankenkassen die Finanzierung der Medikamente, mit der Möglichkeit, dass einzelne Kassen einen Beitragszuschlag erheben.
Im Kampf gegen die Schweinegrippe und alle zukünftigen neuen aggressiven Virenarten ist die 3. Variante wahrscheinlich am Erfolgreichsten einzustufen.
Lohnt sich der Wechsel in eine private Krankenkasse?
Um von einer gesetzlichen Krankenkasse in eine Private wechseln zu können, müssen bestimmte Vorgaben erreicht werden. Selbständige und Beamte können unabhängig von Ihrem Einkommen in eine private Krankenkasse wechseln.
Arbeitnehmer benötigen ein Einkommen von 3675,00€ pro Monat bzw. 44.100,00€ pro Jahr.
Auch bei Erreichen dieser Voraussetzungen sollten Sie sich gründlich und umfassend über die Vor- und Nachteile einer Mitgliedschaft in einer privaten Krankenkasse informieren.
Von einem überstürzten Wechsel in die privaten Krankenversicherung wegen der Schweinegrippe rate ich ab.
Ich hoffe diese Informationen bringen ein wenig Licht ins Dunkel
Viele Grüße
Thomas
Kein Schwein
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