Durch Google Plus, Facebook oder Twitter sehen wir uns immer wieder gezwungen in den sozialen Netzwerken unterwegs zu sein. Wer nicht auf den Zug der großen Netzwerke springt verpasst den Trend der Zeit und das können wir uns alle nicht erlauben, denn sie sind immer noch Traffic-Lieferanten. Ich habe meinen Facebook Account wie ihr wisst gelöscht und dennoch bricht der Traffic nicht ein. Also stellt sich für mich nicht nur eine Frage, die es zu beantworten gilt.
Wie viel Zeit verbringen wir in den sozialen Netzwerken?
Die Zeit spielt eine starke Rolle, denn wir alle haben es noch nicht geschafft alleine vom Bloggen zu leben. Dieses Ziel haben sicher alle ambitionierten Blogger am Anfang und malen es sich aus wie sie schnell genug Geld einnehmen. Rechnen wir jetzt einmal die Zeit auf, die wir in den sozialen Netzwerken verbringen und was wir dort machen, dann sehen wir auf einmal, dass der Tag zu schnell vorbei ist. Wir lesen und versuchen aktuelle News zu bekommen. Reagieren sofort und lesen immer wieder was es für Reaktionen jetzt schon gibt. Schreiben nebenbei und erhoffen uns so einen Artikel der auch Traffic bringt. Denn Traffic ist meist gleichzusetzen mit Einnahmen auf lange Sicht. Rechnen wir jetzt mal die Stunden auf und wie viel wir dafür einnehmen merken wir mit erschrecken, das der Stundenlohn sehr gering ist. Ich behaupte einfach mal, dass wir ein Minimum von 3 Stunden unseres Tages in den sozialen Netzwerken herum surfen und in dieser Zeit nichts einnehmen.
Wie oft kommentieren wir dort?
Einen großen Teil unserer Zeit verbringen wir sogar mit Kommentaren auf neue Beiträge direkt in den Portalen. Rio hat hierüber schon einen tollen Artikel geschrieben, der für sich spricht und auch die dahinter stehende Frage sehr schnell deutlich macht. Ist Google Plus ein Kommentar Killer? Einerseits ja wie wir lesen können, doch ist es das was wir wollen? Reaktionen die uns sofort erreichen und das nicht mal in unserem Blog, sondern dort wo alle sind. Ich kommentiere dort auch und habe mich gefragt warum? Einfach weil es mich genau in diesem Moment anspricht und ich nicht auf eine andere Seite gehen muss. Der Gedanke nimmt jetzt einen freien Lauf an und das muss ich allen mitteilen. Das Kommentieren in den Portalen ist so stark, das jeder Blog sich darum reißen sollte solche Mengen auf seine Artikel zu ziehen. Alles was wir bekommen sind neue Fans oder User die uns in ihren Kreis aufnehmen. Was wir nicht bekommen sind Artikel, die wir in der Zeit hätten schreiben können.
Lassen uns die die Netzwerke unsere Blogs sterben?
Jetzt stellt sich die Hauptfrage, ob die Netzwerke unsere Blogs sterben lassen, denn wann sollten die User denn noch auf die Blogs gehen um zu Lesen, Kommentieren oder einfach selber Artikel zu schreiben. Wir bloggen ja fast schon in den Portalen direkt und es verlieren sich unsere Gedanken recht schnell. Nehmen wir eine Diskussion auf und versuchen sie in einen Artikel zu packen ist er schon Out of Time. Keiner will es mehr lesen, da es ja schon in den Time Lines und Streams gestanden hat. Es bleiben die Kommentare aus und alle Reaktionen verschwinden im Nichts. Auch wenn ich Twitter oder Google Plus auch nutze, sollten wir aufpassen das es nicht zur Sucht wird und wir das vergessen was wir als Blogger eigentlich wollen. Artikel schreiben Leser ansprechen und Kommentare bekommen. Zeit in den sozialen Netzwerken verbringen „Ja“ aber in einem ausgewogenen Mass.
Für mich als Fazit zu sagen:
Die sozialen Netzwerke lassen unsere Blogs immer mehr sterben, aber nur in den Kommentar Bereichen. Für den Rest sind wir zuständig, denn jeder der schon einige Zeit online ist wird sich dadurch nicht beirren lassen und weiter schreiben. Wir müssen nur aufpassen, dass auch die neuen Blogger ihren Lohn bekommen, damit sie nicht gleich wieder aufgeben. Nutzen wir die Netzwerke als Blog Wecker und nicht als Sozial Sensenmann. Teilt eure Gedanken, Artikel und nutzt es auf euch aufmerksam zu machen. Zeigt euch, springt mit ein, helft und lasst euch auf Diskussionen ein. Verliert aber nicht die Zeit, die ihr eigentlich nutzen wolltet um bei den Blogger Kollegen vorbei zu schauen. Kommentiert einmalig und dann lieber ausführlich auf den Blogs. Stellt euren Lesern nicht alle Fragen überall, sondern konzentriert euch voll und ganz auf den Blog. Nutzt die Netzwerke wofür sie eigentlich gedacht sind, nämlich um euch und euren Blog bekannt zu machen.
Soziale Netzwerke leben von uns und wir lassen es doch nicht zu das unsere Blogs durch uns selber sterben oder? Wie viel Zeit verbringt ihr dort und habt ihr dann noch Zeit für euch und eure Blogs? Kommentiert ihr mehr in den Portalen oder auf Blogs?
Schrottie
Hmm, ich sehe soziale Netzwerke weniger als Trafficlieferant, das ist allerdings schon wegen meiner Blogthemen ganz normal. Dafür sehe ich seit Google+ jedoch einen ganz anderen Trend: Dinge, die ich früher evtl. ins Blog gekippt hätte, packe ich nun auch mal kurz und knackig zu Google+. Das ist dann zwar wirklich eher negativ fürs Blog, aber nur was die Masse betrifft. Aber wie gesagt, thematisch passt das bei mir, denn mein Blog hat sich im Laufe der Zeit doch recht heftig gewandelt, hat den gesamten „sozialen“, sprich privaten Teil abgegeben. Ich finde das gut so.
Will man nicht, das Kommentare dezentralisiert werden, und genau das passiert ja zuweilen, dann muss man halt einfach darauf verzichten den Blogartikel auch bei Google+ einzukippen. Das ist ja im Grunde auch nicht nötig, denn Follower von G+ haben ja zumeist auch einen RSS-Reader über den sie Informationen zu neuen Blogbeiträgen beziehen. Finden sie jedoch den Artikel schon als Teaser bei G+, wird schnell auch dort kommentiert. Und somit werden letztlich keine Kommentare gekillt, sondern lediglich über die Plattformen verteilt. Und das ist dann tatsächlich schade, denn so kann in der Tat manch Konversation unter Kommentatoren verhindert werden. Und das man seine Blogartikel nicht in kommentarfähigen Netzwerken „bewerben“ muss, hast Du ja selbst durch Deinen Weggang vom Facebook bemerkt.
Probier es einfach mal aus: Nimm Google+ mal eine zeitlang konsequent als reine Präsentation Deiner selbst, ohne Links und Hinweise auf Blogartikel. Ich wage mal zu behaupten das es dennoch keinen Trafficeinbruch im Blog geben wird. Dafür aber, so es denn konsequent genutzt wird, interessante Konversationen zu anderen, privateren Themen bei Google+.